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Die pannonische Quiche

Quiche

Dieses Mal möchte ich Euch ein bodenständiges Rezept mit einem Hauch von französischer Raffinesse vorstellen – die Quiche.

Hier die Geschichte wie ich zu meinem heutigen Rezept gekommen bin:

Am Rand der kleinen Gemeinde, die sich Baumgarten nennt, liegt ein alter verwahrloster Garten. Mit Baumgarten ist hier nicht der Teil im 14. Gemeindebezirk in Wien gemeint, sondern die kleine Ortschaft in Burgenland unweit der ungarischen Grenze. In dieser idyllischen Landschaft hat sich meine Freundin Mara zurückgezogen. In dem besagten verwahrlosten Garten steht ein kleines altes Haus in dem sie mit Ihrem Pinscher wohnt. Dort habe ich sie letztes Wochenende mit einigen Freundinnen besucht.

Die Sonne schaute bereits morgens zwischen den Wolken hervor und es schien ein herrlicher Tag zu werden. Auf dem Plan standen ein anregender Nachmittag mit gemeinsamem Kochen und ein langer Spaziergang mit der Pinscher Lady Agathe. Wer uns noch nicht kennt, wir sind eine eingesessene Gruppe leidenschaftlicher Hobbyköche, die gerne Zutaten aus der jeweiligen Region verkochen. Dazu treffen wir uns an allerlei Orten und besorgen dann die Zutaten direkt vor Ort. Wenn es die Zeit erlaubt, betreiben wir unser Hobby ein Mal im Quartal zu unserer aller Freunde. Dabei bereitet jeder allein oder im Team aus Helfern ein Gericht zu.

Quiche – schnelle Küche täglich genießen

Das Motto dieses Treffen war: „Schnelle Küche täglich genießen“. Eines von den Gerichten ist mir dieses Mal besonders im Gedächtnis geblieben. Die Quiche – sie stammte ursprünglich aus dem Elsass oder aus Lothringen und ist heute international beliebt. Ursprünglich wurde sie aus Brotteig hergestellt. In der modernen Küche wurde dieser durch Mürbeteig ersetzt. Und genau so eine herrliche Quiche hat einer meiner Freundinnen letzten Samstag in Baumgarten zubereitet. Ich habe noch nie eine Quiche gemacht, da sie mir kompliziert und aufwendig schien. Silvia, die dieses Mal ein Quiche Rezept im Koffer eingepackt hatte, sagte zu mir: „Wenn du etwas Schnelles und Einfaches machen willst, mach‘ eine Quiche.“ In eine Quiche kann man alles hineinpacken. Es ist das beste Gericht fürs Restlessen. Sie hatte vollkommen Recht. Die Quiche war im Handumdrehen fertig und sie schmeckte wunderbar! Daher habe ich Euch heute das Original Rezept von unserem Ausflug nach Baumgarten mitgebracht.

Bon appétit!

Teig

250 Gramm Mehl von der Naturbackstube im Seewinkel
125 Gramm Butter von Hautzinger in Neusiedl am See.
(Da es leider keine Kuhmilch aus dem Burgenland mehr gibt.)
1 Ei vom Hofladen Magedler aus Lutzmannsburg
1 Prise Salz

Füllung

100 Gramm Schinken vom Mangalitzaschwein aus der Fleischerei Karlo
450 Gramm Blattspinat vom Seewinkler Sonnengemüse
150 – 200 Gramm würzigen Käse von Hautzinger in Neusiedl am See
175 Gramm Schlagobers von Hautzinger in Neusiedl am See

Sauce

4-5 Eier vom Hofladen Magedler aus Lutzmannsburg
1 Prise Salz
1 Becher Schlagobers von Hautzinger in Neusiedl am See
1 Becher Creme Fraiche von Hautzinger in Neusiedl am See

quiche

Zubereitung

Das Mehl auf den Tisch häufen, salzen und eine Mulde in die Mitte drücken, darin ein aufgeschlagenes Ei geben. 2 – 3 EL kaltes Wasser hineingeben. Die Butter in kleine Stückchen auf dem Mehl verteilen, dann mit einem großen Messer alles kreuz und quer durchhacken, bis sich die Butter mit dem Mehl bröselig verbunden hat. Dann rasch zu einem glatten Teig kneten. In Folie wickeln und 30 Min. in den Kühlschrank legen.

In der Zwischenzeit den Schinken in Streifen schneiden, Käse reiben und Spinat dünsten. Backofen auf 220° C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Quicheteig ausrollen und in eine gebutterte oder mit Backpapier ausgelegte Quiche- oder Springform legen (Durchmesser ca. 26 cm) und den überstehenden Rand ringsum abschneiden. Den Teigboden im Backofen auf mittlerer Schiene etwa 10 Minuten vorbacken.

Für die Füllung Spinat und Schinken vermischen und mit Pfeffer würzen. Für die Sauce Eier, Schlagobers und Creme Fraiche kräftig verrühren. Beides zusammen auf dem Quicheboden verteilen, mit dem geriebenen Käse belegen und 15 Minuten im Ofen backen.

Tipp: Die Füllungen könnt Ihr nach Lust und Laune variieren. z.B. Frischkäse, Gemüse oder wie hier mit Lauch
Fotos: © Luzia Benesch